Zaporizhzhya
Als ich den Lenin-Prospekt entlangtrabte mit vollem Gepäck, um 6 Uhr Früh, als mein Zug angekommen war, da erschien mir die Stadt grau, staubig und trostlos. Mein mutmaßliches Hotel lag fast am anderen Ende des 10 km langen stalinistischen Boulevards, dessen Gehsteig schon so breit ist wie bei uns eine mehrspurige Straße. Taxifahrern zu mißtrauen habe ich immer neue Gründe, und in volle Busse zu steigen, ohne zu wissen, wohin sie fahren und sich auf fremdsprachige Auskünfte zu verlassen erschien mir auch nicht ratsam.
Was soll das für eine Stadt sein, wo du für einen Häuserblock oder für zwei Hausnummern eine Viertelstunde brauchst. Meine Beobachtungen der dämmernden, aber endlosen Stadt waren aber nicht unvoreingenommen.
Als ich am Abend aus der entgegengesetzten Richtung zurückkehrte, nach einem Wanderausflug auf die äußerste Spitze der Insel Chortyzja, wo angeblich das wunderbare Kosakenmuseum sei, das aber wegen Umbaus geschlossen war (wie übrigens auch das gepriesen günstige Hotel Dnjepr), wie ich erst dort erfuhr, und ich mit dem für einen Film nachgebauten Kosakendorf vorlieb nehmen musste, da legte ich am Rückweg noch ein Bad im Dnjepr ein.
Und dann, erfrischt und abendkühler, waren die Straßen und Parks auf einmal lebendig geworden. Überall flanierten junge Pärchen (wo sind die übrigens bei uns? gibt es überhaupt Jugendliche in Österreichs Städten?), stehen Männer in Gruppen und plaudern, gehen Frauen zu zweit tratschend, sitzen Pensionisten auf der Parkbank. Eine gelöste, fröhliche Stimmung.
Als ich doch einmal nach dem weg fragen musste, bekam ich sofort fröhlich die richtige Auskunft.
(In der Früh hatte ich noch gezweifelt, dass Bewohner dieser Botonstadt überhaupt lachen)
Eine unaufgeregte Lebendigkeit.
Menschen sind offenbar doch stärker als Kohle, Stahl und Beton.
Zumindest in der Ukraine
Was soll das für eine Stadt sein, wo du für einen Häuserblock oder für zwei Hausnummern eine Viertelstunde brauchst. Meine Beobachtungen der dämmernden, aber endlosen Stadt waren aber nicht unvoreingenommen.
Als ich am Abend aus der entgegengesetzten Richtung zurückkehrte, nach einem Wanderausflug auf die äußerste Spitze der Insel Chortyzja, wo angeblich das wunderbare Kosakenmuseum sei, das aber wegen Umbaus geschlossen war (wie übrigens auch das gepriesen günstige Hotel Dnjepr), wie ich erst dort erfuhr, und ich mit dem für einen Film nachgebauten Kosakendorf vorlieb nehmen musste, da legte ich am Rückweg noch ein Bad im Dnjepr ein.
Und dann, erfrischt und abendkühler, waren die Straßen und Parks auf einmal lebendig geworden. Überall flanierten junge Pärchen (wo sind die übrigens bei uns? gibt es überhaupt Jugendliche in Österreichs Städten?), stehen Männer in Gruppen und plaudern, gehen Frauen zu zweit tratschend, sitzen Pensionisten auf der Parkbank. Eine gelöste, fröhliche Stimmung.
Als ich doch einmal nach dem weg fragen musste, bekam ich sofort fröhlich die richtige Auskunft.
(In der Früh hatte ich noch gezweifelt, dass Bewohner dieser Botonstadt überhaupt lachen)
Eine unaufgeregte Lebendigkeit.
Menschen sind offenbar doch stärker als Kohle, Stahl und Beton.
Zumindest in der Ukraine
weichensteller - 9. Aug, 15:22