Bei den Donaukosaken
Der größte Teil des Donaudeltas gehört heute zu Rumänien, und die großen Siedlungen der Kosaken sind am Don und am Dnjepr. Die Kosaken spielen für die Identität der Ukraine eine große Rolle. Es waren soetwas wie Freiheitskämpfer, die sich weder den herrschenden Polen, noch den Russen noch den Osmanen unterwerfen wollten und Kriegszüge unternahmen. Sie ließen sich ab dem 16. Jht in Hetmanaten nieder auf unzugänglichen Flussinseln, ähnlich wie ein Heerlager.
Klassische Literatur zu den Kosaken, gleichzeitig ein Beispiel von Weltliteratur:
Nikolai Gogol: Taras Bulba.
Die Kosaken waren nicht durch eine bestimmte Ethnie gekennzeichnet. Es gab russische, ukrainische, polnische, jüdische, armenische, sogar tartarische Kosaken, aber innerhalb des Hekmanats nur Männer. Gemeinsam war den Kosaken ihre Lebensweise. Sie haben sich ganz an das Leben am Fluss angepasst: als Fischer und Jäger, durch Handel, durch den Hausbau, durch die Fortbewegung am Wasser, durch den Bau von Kanälen.
Solche Lebensformen konnten wir in Vylkove sehen. Diese Siedlung führt sich auf die sog. Altgläubigen zurück, Lipovaner. Das ist eine Abspaltung der russisch-orthodoxen Kirche, die zentral angeordnete liturgische Erneuerungen im 17. Jht verweigerten und darum verfolgt wurden. Sie ließen sich im Donaudelta nieder - in Bessarabien.
In Bessarabien gibt es Siedlungsreste aus der griechischen Antike, von Hunnen und Goten, von Tartaren und von einer genuesischen Kolonie. Es gab eine osmanische Festung und armenische Kirchen.
Auch in Kärnten gibt es eine Erinnerung an Kosaken. Einige Kampfverbände hatten sich im Zweiten Weltkrieg der deutschen Wehrmacht angeschlossen und trafen zu Kriegsende in Südtirol und Kärnten ein. Sie lagerten lange im Drautal, bei Oberdrauburg und bei Feistritz nahe Villach. Schließlich übergab die britische Besatzung alle Kosakenverbände an die Rote Armee, und dort wurden alle ermordet.
weichensteller - 6. Aug, 22:42